Auch der Leizpiger Sozialbürgermeister Thomas Fabian hat unsere Fragen zur Kita-Situation beantwortet. Insbesondere seine Einschätzung der Lage ist… nun ja… interessant.
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Herr Fabian, wie schätzen Sie die Kita-Situation in Leipzig aktuell ein?
Gut. Wir haben in Leipzig eine besonders vielfältige Trägerlandschaft mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den pädagogischen Konzepten. In den letzten Jahren wurden die Platzkapazitäten kontinuierlich erweitert. Seit 2007 wurden 55 Neubauten, Ersatzneubauten und Erweiterungen von Kitas umgesetzt. Zur Zeit befinden sich zahlreiche weitere neue Einrichtungen in der Planung oder bereits im Bau.
Viele Eltern haben in Leipzig Probleme, einen Kita-Platz zu finden. Warum ist die Umsetzung von Verbesserungen so schwierig?
Aufgrund der seit einigen Jahren erfreulicher Weise steigenden Geburtenzahlen wird der Bedarf immer größer. Die Planungen und komplizierten Abstimmungsprozesse für den Bau neuer Einrichtungen nehmen viel Zeit in Anspruch. Mit den laufenden Maßnahmen wird das Platzangebot in absehbarer Zeit der Nachfrage entsprechen.
Wie wird das Thema Kinderbetreuung im Stadtrat/Landtag diskutiert? Inwiefern spielen die betroffenen Familien und ihre Bedürfnisse hier direkt eine Rolle?
Kita gehört zweifellos zu den Schwerpunktthemen des Stadtrates. Die Diskussion reicht von der Bedarfsplanung über die Weiterentwicklung der inhaltlichen Qualität bis zu finanzpolitischen Fragen. Der Gesamtelternrat ist im Jugendhilfeausschuss mit einem beratenden Mitglied vertreten.
Welche Rolle spielt die Kinderbetreuung für die Stadt Leipzig?
Eine ganz wichtige Rolle. Gute Kinderbetreuung ist ein wesentliches Merkmal einer familienfreundlichen Stadt. Insofern trägt der Ausbau unseres Kindertagesstättennetzes zur Attraktivität und Anziehungskraft von Leipzig bei.
Was raten Sie betroffenen Eltern, die trotz ausdauernder Suche keinen Kitaplatz finden?
Schon jetzt finden die meisten Eltern einen Platz. Jedes Jahr werden mehr als 4000 Plätze in Kitas und Tagespflege neu vergeben. Dennoch gibt es junge Familien, die keinen Platz finden. Eltern, die vier bis sechs Wochen vor Aufnahme einer Arbeit oder Ausbildung keinen Platz bekommen haben, können sich an das Amt für Jugend, Familie und Bildung wenden, das sie dann bei der Platzsuche unterstützt.
Weitere Interviews zur Leipziger Kita-Situation gibt es hier.
Schön, dass freie Träger neue Kitas bauen, da kann sich die Stadt Leipzig dann damit schmücken. Schlecht ist nur, die Kitas werden nicht zu den angegebenen Terminen fertig, sondern auch erst zu Schuljahresbeginn oder noch später. „Leider“ werden nicht alle Kinder zwischen Juli und September geboren, sondern freie Plätze müssen auch im Jahresverlauf zur Verfügung stehen. Wir suchen für März/April 2014 zwei Plätze, haben aber von Tagesmüttern und Kitas aller Art nur Absagen bekommen. Das streßt extrem und zusätzlich zu den Zwillingen. Wir sind auf wohnortnahe Betreuung aufgrund unserer familiären Situation angewiesen.
Kita-Konzepte: Ehrlich, warum soll ich diese lesen? Da ich ja sowieso keinerlei Wahl habe, sondern die Plätze dankbar nehmen muss, die ich hoffentlich finde, nutze ich die Zeit lieber für die Kinder. Es reicht schon täglich im Portal zu suchen und sonst irgendwie zu versuchen, zwei Betreuungsplätze aufzutreiben.
Wie soll das noch weitergehen Herr Fabian!? Alles nur schön zu reden hilft doch nicht. Die Stadt muss zwangsläufig die zentrale Platzvergabe ab Geburt einführen – sofort. Ales andere ist doch nur Hinhaltetaktik und erzeugt zu viel Unmut und Wut bei den Eltern. Ein Interview dieser Art ist leider vertane Zeit.