So war der 1. Runde Tisch „Kinderbetreuung“

Am 31.03. fand der erste Runde Tisch „Kinderbetreuung“ statt, an dem wir teilgenommen haben. Außerdem an der Gesprächsrunde beteiligt waren: Vertreterinnen der großen Parteien – außer CDU -, Jugendamtsleiter Tsapos und Mitarbeiterinnen des Jugendamts, eine Vertreterin des Gesamtelternrats und Vertreterinnen der freien Träger.

Herr Tsapos stellt äußerte sich anfänglich über den Stand des Kita-Ausbaus (online hier einsehbar), dem weiteren Vorgehen bezüglich des Kita-Ausbaus und zu den aktuell verfügbaren Plätzen. Anschließend wurden in offener runde verschiedene Themen diskutiert. Mit insgesamt zwei Stunden war die Zeit knapp bemessen. Der runde Tisch soll nun vierteljährlich zusammenkommen und ist von Jugendamtsleitern Tsapos als Raum zum „miteinander statt (wie bisher) übereinander reden“ gedacht.

AKUT FREIE PLÄTZE?

Die bereits aus der Presse bekannten Zahlen wurden wiederholt: Derzeit wären 143 Plätze im Krippen- und 234 Plätze im Kindergartenbereich „im Portal nicht mit Verträgen hinterlegt“. Außerdem gäbe es über 300 Plätze in der Tagespflege, die direkt besetzt werden könnten (fragwürdig!)

Auf Nachfrage ergab sich dann folgendes Bild: De facto sind die Plätze aktuell nicht frei verfügbar. Gründe: Die theoretischen 2% Reserveplätze der Kitas sind fast immer schon besetzt sind (also nicht frei) und mit den Einrichtungen, die erst kürzlich den Betrieb aufgenommen haben und die nun schnell mehr Kinder als für den Anfang geplant aufnehmen sollen, muss erst verhandelt, im Zweifelsfall Personal eingestellt und abgesprochen werden, inwiefern eine zusätzliche Aufnahme von Kindern überhaupt möglich ist. Die Zahl der Tagespflegeplätze scheint außerdem recht wenig auszusagen.

Die Zahlen entsprechen außerdem dem Stand vom 12.03.2014, seitdem hätte sich – so das Jugendamt – auch schon wieder was geändert. Freie Plätze würden schließlich direkt besetzt. Eine festgelegte Zahl an freien oder auch fehlenden Plätzen könne man so gar nicht nennen, denn das würde sich ja ständig ändern. Insofern gibt das Jugendamt auch niemals die Information heraus, dass es bis xy keine Plätze gibt o.ä.

KURZFRISTIG SOLLEN ZUSÄTZLICHE PLÄTZE GESCHAFFEN WERDEN:

Um dem „temporären“ Platzmangel entgegenzuwirken sollen nun alle Einrichtungen – kommunale wie die freier Träger – schnell prüfen, inwiefern sie als Übergangslösung zusätzlich Kinder aufnehmen können. Die Anträge beim Landesjugendamt, – das muss die kurzfristige Aufnahme von mehr Kindern als im Normalbetrieb zulässig zusätzliche  genehmigen – laufen. Das Amt entscheidet für jede Einrichtung einzeln, inwiefern eine befristete Überbelegung möglich ist. „Überbelegungen“ sollen etwa durch Umnutzung von Gemeinschafts- zu Gruppenräumen oder günstige, kleinere Umbaumaßnahmen realisiert werden können. Der Leiter des Jugendamts sprach davon, dass eventuell im Mai schon erste Rückmeldungen seitens Landesjugendamt kommen könnten. Dann muss allerdings teilweise noch zusätzliches Personal eingestellt, gebaut  werden o.ä. Diese kurzfristige Überbelegung soll nur als Zwischenlösung gelten, bis maximal September. Dann soll der Bedarf durch die vorhandenen Kitas gedeckt werden.

AUSBAU 2014:

Bei 17 Einrichtungen hat der Bau begonnen, diese sollen tatsächlich auch 2014 noch fertig werden. 5 weitere Einrichtungen können höchstwahrscheinlich noch 2014 fertig gestellt zu werden. Das wären theoretisch 1900 bis 2500 zusätzliche Plätze noch in diesem Jahr. Falls es nicht – wie fast immer, muss man leider sagen – verwaltungsbedingt zu massiven Verzögerungen kommt. Und falls rechtzeitig ausreichend Personal zur Verfügung steht. Das sei allerdings kein Problem, es gäbe ausreichend BewerberInnen.

Im September 2015 soll dann der Mangel behoben und der Bedarf komplett gedeckt sein.

UNTERSTÜTZUNG VON ELTERNINITATIVEN / KLEIN-KITAS:

Auf unsere Frage hin, warum  die Unterstützung von Klein-Kitas / Elterninitiativen so dürftig wäre, wurde erwidert, dass Elterninitiativen allgemein willkommen wären. Man müsse Interessierte aber auch auf die zahlreichen (finanziellen) Risiken hinweisen. Viele Eltern stellten sich Gründung und Betreibung einer Kita zu einfach vor. Ferner gebe es in Leipzig ohnehin schon sehr viele verschiedene Träger und man sei bestrebt, die bestehende Trägerstruktur zu erhalten. 

Das Jugendamt gab an, bisher nur mit LeiKiLa e.V. konkrete Gespräche geführt und ansonsten nur vereinzelt Beratungsgespräche geführt habe.

BETREUUNG VOM MANGEL BETROFFENER FAMILIEN:

Das Jugendamt ist aktuell dabei, die 4 zusätzlichen Stellen einzurichten, die die vom Platzmangel betroffenen Eltern betreuen sollen. Die Eltern würden derzeit schon vom Jugendamt aus angerufen und zu ihrem Platzbedarf und zu ihrer Situation befragt. 

Wir werden uns mit der Abteilung Rathaus Wahren /Kindertagesstätten zusammensetzen und erklären, welche Form der Betreuung und Unterstützung sich betroffene Eltern wünschen.

Schickt uns doch bitte noch einmal eure Erfahrungen mit der Abteilung Rathaus Wahren – negativ wie positiv! -, damit wir uns auf konkrete Beispiele beziehen können.

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Eine Antwort zu “So war der 1. Runde Tisch „Kinderbetreuung“

  1. Pingback: Kita-News April 2014 | Die Leipziger Kita-Initiative

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