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Alle Jahre wieder: Unrealistische Versprechen bei der Kita-Planung

Die Stadt Leipzig erklärt, bis Ende 2014 über 5.000 neue Betreuungsplätze schaffen zu wollen.  „Wir wollen jedem Kind, deren Eltern dies wünschen, einen Betreuungsplatz anbieten.“ so Sozialbürgermeister Thomas Fabian. Für das Jahr 2014 wurde eine Bedarfsquote von 55 % für die 0-3-Jährigen (davon 82,7 % für die 1-3-Jährigen), von 92 % im Kindergartenbereich errechnet. Dazu gehören 31 Neu- oder Ersatzbauten und 12 Erweiterungen. Das sind über 40 geplante Kitavorhaben. (Link)

Utopische Versprechungen im Herbst – Ernüchterung im Frühjahr

Wir fordern Realismus bei der Kitaplatz-Planung. Alljährlich im Herbst präsentiert die Stadt neue Rekordzahlen. Die Ernüchterung folgt schon bald: Jedes Jahr das Gleiche, utopische Versprechen im Herbst – realistische und zugleich ernüchternde Zahlen im Frühjahr. Seit fast 100 Tagen gibt es nun den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, der die Kommunen schon seit Jahren hätte veranlassen sollen, ausreichend Kitaplätze zu schaffen. Trotzdem gibt es in Leipzig noch immer einen Mangel an qualifizierten Betreuungsplätzen.

2013 nur knapp 50% der geplanten Plätze realisiert

Die vergangenen Jahre haben überdeutlich gezeigt, dass die Planungen der Stadt regelmäßig nicht realisiert werden. Im Jahr 2013 etwa wurden nur knapp die Hälfte der 2500 geplanten Plätze tatsächlich realisiert. In den Vorjahren sah es nicht anders aus. Leipzig hat immense Geldprobleme. Es fehlt an Baugrund und an Personal. Als Grund für Verzögerungen wird oftmals auf den langwierige Planungsprozesse und bürokratische Hürden verwiesen. Wie will die Stadt das nun plötzlich lösen? Wir Eltern fühlen uns einmal mehr nicht ernst genommen. Wir fordern echte Transparenz statt Beschwichtigungstaktik!

Unser Protest bewirkt Veränderungen!

Immerhin gibt es eine Weiterentwicklung bei der Bedarfserfassung und Bedarfsanmeldung und damit einer vernünftigen Mangelverwaltung. Wir führen derzeit intensive Gesprächen mit dem Jugendamt, um das Kita-Portal KIVAN elternfreundlich weiterezuentwickeln. Die Stadt hat sich außerdem dazu verpflichtet, eine zentrale Anmeldung des Betreuungsbedarfs umzusetzen. Bei der Abholung der Geburtsurkunde auf dem Standesamt wird neuerdings ein Formular zur Bedarfsabfrage den Eltern direkt ausgehändigt. Das sind kleine Fortschritte, die wir sehr begrüßen. Hinsichtlich der Kinderbetreuung ist es jedoch noch ein weiter Weg, bis Leipzig das Prädikat „familienfreundlich“ wirklich verdient hat. Durch unsere Anregungen soll nun die Angabe von Wunscheinrichtungen in das Kitaplatz-Portal integriert werden. Eltern wären so nicht mehr gezwungen, bei vielen verschiedenen Kindertageseinrichtungen extra anzufragen. Von einer transparenten und gerechten Vergabe ist die Stadt aber noch weit entfernt. Dazu bräuchte es natürlich zunächst einmal genügend Betreuungsplätze, um die Wahlfreiheit der Eltern überhaupt gewährleisten zu können.

Zentrale Vergabe ideal für Familien

Wir halten außerdem an unserer Forderung einer elternfreundlichen – also zentralen – Vergabe der Betreuungsplätze fest, um Eltern das demütigende und zermürbende Ablaufen der einzelnen Kitas zu ersparen. Wir erkennen aber an, dass die freien Träger der Kindertagesstätten hiermit nicht ohne Weiteres einverstanden sind und weitreichendere Umstrukturierungen notwendig wären, um dies möglich zu machen.

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